Johnny Abbate ist ein Fotokünstler, der zwischen Berlin und Neapel lebt und arbeitet. Seine Bilder dokumentieren den Zusammenprall von Eros, Verwirrung und Einsamkeit – eine Art verletzliche Pornografie und damit eine tiefgehende Auseinandersetzung mit dem Wesen zwischenmenschlicher Begegnung.

Seine Arbeiten wurden in über 80 Büchern und Magazinen veröffentlicht und in zahlreichen Ländern Europas ausgestellt.

Aktuell ist er in der Newman Gallery mit seinem Projekt FAGSMAFIA zu sehen – einer Serie intimer, fetischorientierter Polaroids, die Fragmente persönlicher Begegnungen zeigen, in denen Melancholie die Erotik durchbricht. Das Projekt beleuchtet eine oft übersehene Seite sexueller Erfahrung: den Moment danach – das Runterkommen, das Versinken in einem grauen Sonntag, die Frage nach der Zukunft und das gleichzeitige Verdrängen derselben.

Ein besonderes Merkmal einiger Werke aus der FAGSMAFIA-Serie ist die Integration gestohlener Socken der fotografierten Personen – sie machen jedes Bild zu einer physischen Erinnerung an den Moment.

Das Projekt lebt zudem in Form eines jährlich erscheinenden Fanzines weiter – ein Rückzugsort für seine Fotografien, unabhängig von der Schnelllebigkeit digitaler Plattformen.

Johnny Abbate ist außerdem Mit-Kurator der Publikation My Gay Eye, die einen bedeutenden Beitrag zur zeitgenössischen queeren Bildkultur in Europa leistet.